Staatliche Europa-Schule Berlin (SESB)

Seit 1998 gibt es an der Grundschule Neues Tor den deutsch-portugiesischen Zug der Staatlichen Europa-Schule Berlin (nachfolgend SESB genannt). Als „Schule besonderer pädagogischer Prägung“ ist sie gekennzeichnet durch die integrierte Erziehung und Bildung in sprachlich und kulturell heterogenen Lerngruppen bei durchgängig zweisprachigem Unterricht.

 

Die Aufnahme in die SESB ist in den Rahmenvorgaben der SESB geregelt und nachzulesen. Bilinguale Kitas sind eine gute Vorbereitung für die SESB. Ein späterer Einstieg ist nach Einzelfallprüfung möglich. Das erste Jahr in der Schule gilt wie in allen Standorten der SESB als Probejahr. Dies dient auch dem Schutz des Kindes vor Überforderung durch das bilinguale Lernen. Die jeweils andere Sprache wird nicht als Fremd-, sondern als Partnersprache zunächst mündlich erlernt. Am Ende des Alphabetisierungsprozesses in der Erstsprache (in der Regel in der zweiten Hälfte des 1. Schuljahres) beginnen die Schüler und Schülerinnen auch in der Partnersprache mit dem Lesen und Schreiben.

 

Unsere 12 SESB-Klassen bestehen etwa zur Hälfte aus Kindern der Sprachgruppe Deutsch und der Sprachgruppe Portugiesisch, sodass den Schüler und Schülerinnen intensiv ein wechselseitiges Verständnis für die jeweilig andere Kultur vermittelt und ihr europäisches Bewusstsein gefördert wird. Sie entwickeln somit auch interkulturelle Kompetenzen.

 

Der Unterricht wird von Muttersprachlern und Muttersprachlerinnen der jeweiligen Sprache erteilt. Die personelle Situation der portugiesischen Seite der SESB hat sich gut entwickelt und sichert sowohl in den Unterrichtsfächern als auch im Freizeitbereich die muttersprachliche Bildung und Erziehung durch qualifizierte Lehrer und Lehrerinnen und Erzieher und Erzieherinnen ab. Für jede Klasse ist ein Team verantwortlich, dass sich aus einer deutschen und einer portugiesischsprachigen Lehrkraft sowie einer Erzieherin/einem Erzieher zusammensetzt und sich einmal wöchentlich in Teamsitzungen trifft.

 

Die konsequente Zweisprachigkeit im Unterricht und im außerunterrichtlichen Bereich fördert die Bilingualität zweisprachig aufwachsender Kinder und bietet einsprachig aufwachsenden Kindern die Möglichkeit, neben ihrer Muttersprache eine zweite Sprache auf hohem Niveau zu sprechen, zu schreiben und zu verstehen. Die unterrichtsergänzenden Angebote dienen sowohl der Verstärkung der Bilingualität als auch der Festigung der sozialen Bindungen. Da die Kinder aus räumlich weit auseinander liegenden Stadtteilen kommen, ist es für sie wichtig, sich nachmittags im Klassenverband aufzuhalten. Dadurch wird die Struktur der Klasse gestärkt und die sozialen Bindungen zwischen den verschiedensprachigen Lerngruppen werden gefördert.

 

Unsere Schüler und Schülerinnen nehmen an verschiedenen standortübergreifenden Aktivitäten der SESB teil, wie z.B. der Fußball-EM, den Schreib- und Vorlesewettbewerben oder dem Grand Prix de la petite chanson. Es wird angestrebt, dass jedes Kind in seiner Grundschulzeit neben den innerhalb Deutschlands durchgeführten Klassenfahrten auch einmal an einer Austauschfahrt nach Portugal teilnimmt. Nach der 6. Klasse ist die Weiterführung des bilingualen deutsch-portugiesischen Unterrichts nach dem Konzept der SESB an der Kurt-Schwitters-Schule gewährleistet.

 

Mit der Wahl der zweisprachigen SESB haben sich die Eltern unserer Schüler und Schülerinnen für eine Schulform entschieden, die hohe Ansprüche an ihre Kinder stellt. Deshalb wird eine aktive Mitarbeit der Eltern vorausgesetzt.

 

Weitere Informationen zur SESB:

 


Flyer AG SESB (bereitgestellt durch die Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie)

Download des Flyers der berlinweiten AG SESB aller SESB Schulen der Stadt

Stand März 2021